Manche Vergleiche führen zu komischen Enden. Nehmen wir zum Beispiel einen Wartburg 311 Coupé, den ich wirklich irgendwann einmal fahren möchte – gerne auch in einem Spiel. Und diesen stellen wir neben einen Audi TT RS Coupé. Beide besitzen wunderbare Rundungen, vier Räder (+Ersatzreifen), Scheinwerfer, Spiegel, Stoßstangen – und doch sind sie Lichtjahre voneinander entfernt. Das ist nicht verwunderlich, schließlich werkeln unter der Motorhaube völlig andere Maschinen, sie sprechen unterschiedliche Zielgruppen an und zwischen den Veröffentlichungen liegen Jahrzehnte. Das ist fast genauso, als würde ich „The Need for Speed“ mit „Need for Speed Hot Pursuit“ vergleichen? Hey, gute Idee….
Anlässlich des neuesten „Need for Speed“ packte ich meine geliebte und noch original verpackte 3DO-Konsole aus, schloss sie an meinen Monitor-Alleskönner an und legte „The Need for Speed“ ein. Ja, das 1994 von EA für Panasonics CD-basierte Daddelkiste veröffentlichte Rennspiel trug noch ein „The“ im Namen, der einen Teil später wegrationalisiert wurde. Sei’s drum, jetzt muss das 16 Jahre alte Franchise-Debüt mit dem neuesten Spross der Serie konkurrieren. Wer macht das…ähm…Rennen?
Der Umfang
„Start your 3-D Engines“ steht auf der nach wie vor coolen 3DO-Spielepackung von „The Need for Speed“. Ja, revolutionäre 3D-Grafiken versprach EA früher. Als richtig krass empfinde ich aber den Umfang des ersten „NfS“-Teils: Euch stehen acht lizenzierte Boliden zur Verfügung, darunter der Mazda RX-7, der Porsche 911, der Ferrari 512TR oder der Dodge Viper RT/10. Drei (DREI!!) Strecken macht ihr mit den Wagen unsicher, sie hören auf die stylischen, fetzigen, großartigen Namen City, Alpine und Coastal. Gekämpft wird gegen die Uhr oder ein paar Computergegner, die Routen könnt ihr jederzeit befahren, zum Freischalten gibt’s nichts. Karriere, Multiplayer-Gedöns, Splitscreen? Alles Fehlanzeige. Dafür erhaltet ihr 15 Minuten echte Videosequenzen mit einem grenzdebilen Moderator. Der erzählt euch ein wenig über eure Aufgaben und die Autos. Ganz großes Kino, zumindest damals. Nicht unerwähnt sollte wohl bleiben, dass „The Need for Speed“ 1994 mindestens 60-70 DM gekostet haben muss, trotz dieses mickrigen Umfangs. Angemerkt sei, dass 1996 neben Konvertierungen für Playstation und Sega Saturn für den PC eine umfangreichere Special-Edition mit neun Wagen und neun Pisten sowie einem Mehrspieler-Modus u.a. via Nullmodem (wow) in den Handel kam.
So oder so wird deutlich, wie schnell die Ansprüche gestiegen sein müssen, also auch bezogen auf die Quantität. Denn mit solchen Inhalten dürfte ein Vollpreisspiel im 21. Jahrhundert eher für Kopfschütteln sorgen.
Beim brandneuen „Need for Speed Hot Pursuit“ sieht es gänzlich anders aus. Weit über 60 Vehikel dürfen gefahren werden, mit dabei sind der Mazda RX-8, der Porsche 911 GT3 RS oder der Dodge Viper SRT10 – allesamt quasi Nachfolgemodelle der erstmals in „The Need for Speed“ enthaltenen Modelle. Hinzu gesellen sich namhafte Modelle von Koenigsegg oder Lamborghini, während Ferrari gar nicht mehr von der Partie ist. Das ist vermutlich eh zweitrangig, Hauptsache ist eine große Auswahl, oder? Jedenfalls stimmt auch die Menge an Strecken, die quer über einer an Kalifornien angelehnte Landkarte verteilt sind und sich weitestgehend ebenfalls an Berg- und Küsten- Schauplätzen anlehen. Zirka 20 Veranstaltungsorte mit wiederum mehreren Events sorgen für anhaltende Motivation, allgemein gefallen mir die Locations ausgesprochen gut. Weg von metropolitanen Autobahnen, hin zu Natur mit Wäldern, Hügeln, Dörfern – echt stimmig und genau das, was ich von einem „Need for Speed“ erwarte. Denn das Rasen durch Städte sagte mir persönlich noch nie zu, was wohl daran gelegen haben dürfte, dass die ersten „Need for Speeds“ ebenso auf Städte mit Hochhäuser verzichteten – und ich mit diesen aufgewachsen bin. Abgerundet wird „Hot Pursuit“ durch zahlreiche Onlineelemente, die von typischen Wettrennen bis hin zum so genannten Autolog reichen.
Die Technik
Hab ihr „The Need for Speed“ die letzten zehn Jahre nicht gespielt, empfehle ich euch dringend, dies nicht mehr zu tun. Nicht, dass der Titel mittlerweile ungenießbar geworden ist, vielmehr ist es die technische Seite, die in mir das Blut gefrieren lässt. Von der revolutionären 3D-Grafik ist logischerweise nichts mehr zu sehen, heutzutage sind sogar Freeware-Rennspiele hübscher. Grobe Pixel, soweit das Auge reicht. Freilich könnt ihr noch die Strecken und die Autos erkennen, doch schön ist etwas anderes. Es ist schon ein wenig erschreckend, wie schlecht „The Need for Speed“ gealtert ist, was wohl daran liegt, dass dies eines der ersten richtigen 3D-Spiele der damaligen Konsolengeneration war. Die 3DO-Fassung soll sogar einen Touch hübscher sein als die zwei Jahre später veröffentlichte (und umfangreichere) PSX-Umsetzung, letztendlich dürften beide gleichermaßen nicht mehr schick sein. Ist das ein Wunder, bei einer Standard-Auflösung von 320×240 Bildpunkten? Nebenbei: Die PC-Version unterstützt sogar 640×480 Pixel-Darstellungen, entsprechend flotten Rechner (Pentium 120) vorausgesetzt. :- )
Immerhin verfügt „The Need for Speed“ über echten Dolby Surround-Sound, dem Steckenpferd der 3DO-Hardware. Viel bleibt davon nicht übrig, denn ein feiner Soundtrack existiert gar nicht. Die Motorengeräusche aus den hinteren Boxen machen wirklich nicht viel her, aber immerhin. Auch von dem angepriesenen realistischen Physik-Modell der Boliden ist kaum etwas zu merken, obwohl ABS und Traktionskontrolle berücksichtigt werden. Wenigstens ist die authentische Cockpit-Perspektive unverändert nett.
Diese hat „Need for Speed: Hot Pursuit“ gar nicht erst zu bieten. Hier müsst ihr euch mit Stoßstangenansichten und Darstellungen von hinten zufrieden geben. Wiederum fällt hier ein Aspekt auf, der mich schon bei „Burnout Paradise“ nervte. Die Kamera sitzt allgemein zu weit unten, sodass es manchmal an der Übersicht mangelt. Ändern dürft ihr das leider Gottes nicht. Sonst kann ich über „Hot Pursuit“ nichts Negatives sagen, denn die Grafik auf der Xbox 360 ist wirklich exquisit. Nicht nachvollziehbare Slowdowns der Vorgänger gehören der Vergangenheit an. Qualitativ erinnert das Spiel gewiss nicht ohne Grund an die letzte „Burnout“-Episode, denn auch hier hatten die Entwickler von Criterion ihre Hände im Spiel, Unterstützung erhielten sie von DICE („Battlefield“), die meiner bescheidenen Meinung nach endlich mal ein neues „Rallisport Challenge“ machen sollten.
Gegenüber einem „Gran Turismo 5“ oder „Forza 3“ sind die Boliden nicht ganz so detailliert, für die Arcade-Raserei sind sie aber attraktiv genug, um absolut zu gefallen. Ohnehin wirkt „Hot Pursuit“ wie aus einem Guss, besonders hervorzuheben sind die echt traumhaften Strecken samt Tageszeitenwechsel und etlichen Witterungsbedingungen. Im Vergleich zu „The Need for Speed“ hat sich die Bildauflösung rein rechnerisch gesehen versechsfacht, von den Anzahl der Texturen ganz zu schweigen.
Die Besonderheiten
Welche Besonderheiten hat 2010 ein „The Need for Speed“ noch zu bieten? Viele sind es tatsächlich nicht mehr, denn weder die Optik noch die Features sind der Rede wert. Erwähnenswert ist das erstaunlich behäbige Tempo, bei dem eigentlich kaum ein Geschwindigkeitsgefühl aufkommen mag. Auch das dürfte für 1994 nicht unnormal sein, dank beschränkter Technik waren 60 Bilder pro Sekunden nicht die Regel. Dies hat zur Folge, dass der Titel mit den spielerischen Fähigkeiten der Gegenwart ein wenig zu leicht geworden ist . Etwas amüsiert war ich beim Fahren mit dem Acura NSX, als ich nebenbei noch einmal auf die Rückseite der Packung linste und dort etwas von „most advanced racing simulator“ las, denn beim genaueren Betrachten ist „The Need for Speed“ weder anspruchsvoll noch detailgetreu. Ist eine weitere Besonderheit also der Anspruch, der an den Spieler der Vergangenheit gestellt wurde? Oder sind die Leute früher schon auf die Werbesprüche hereingefallen? Wer weiß. Relevant ist sicher auch, dass ihr von der Polizei verfolgt werdet, wenn ihr zu schnell durch die Gegend brettert – mit 20 fps. Hier heißt es dann, bestmöglich Reißaus zu nehmen, bevor ihr verhaftet werdet. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies 1994 auf gewisse Weise ein Alleinstellungsmerkmal war.
Bei „Need for Speed: Hot Pursuit“ findet ihr sofort die Besonderheiten. An erster Stelle sei das enorme Tempo genannt, das man wohl längst von der „NfS“-Serie gewohnt ist. Ehrlich gesagt hab ich mit diesem stellenweise sogar ein paar Probleme, von mir aus könnte es ruhig etwas langsamer auf den Strecken zugehen. Oder vielleicht bin ich für Arcade-Rennspiele zu alt geworden? Im Vergleich zum alten „The Need for Speed“ scheint sich die Geschwindigkeit innerhalb der 16 Jahre wohl verzehnfacht zu haben – und da sage einer, die Jugend heutzutage ist nicht mehr aufnahmefähig. Wenn sie „Hot Pursuit“ beherrscht und in der Lage ist, innerhalb von Millisekunden zu reagieren, dann kann es doch gar nicht so schlecht um den Nachwuchs stehen?
Ich will auf keinen Fall das Wort Innovation in den Mund nehmen, dafür sind die Eigenschaften des bereits erwähnten Autolog an sich nicht herausragend genug. Denn letztendlich handelt es sich um das Auswerten eigener Fahrergebnisse mit denen eurer Kumpels. Der Clou ist aber, dass euch Autolog mittelt, bei welchem Wettbewerb jemand aus eurer Freundesliste (Xbox 360) besser war. So simpel das klingt, so anregend ist die Umsetzung. Stets seid ihr bemüht, einen bereits gemeisterten Event nochmals zu versuchen, um euren Freund vielleicht doch zu schlagen – ohne, dass ihr live gegen ihn antretet. Das läuft nämlich direkt in dem normalen Karrieremodus ab, einzig eine Internetverbindung zu den Autolog-Servern wird benötigt, um die Daten abzugleichen. Die logische Weiterführung der Ghostdaten-Verarbeitung ist grandios und sollte zukünftig in keinem „Need for Speed“ mehr fehlen. Ich bin eher der Solo-Zocker, aber dieses Feature verbindet dezent und fast unauffällig das Einzelspieler-Erlebnis mit Online-Komponenten. Genial! Daneben sind freilich auch typische Mehrspieler-Kämpfe möglich, das gehört zum guten Ton im Jahr 2010. Es sei betont: Habt ihr keine Bekannten, die ebenfalls „Hot Pursuit“ daddeln, dann ist Autolog unattraktiv, es sei denn, ihr gewinnt neue Freunde bei den regulären Mehrspieler-Rasereien.
Gelungen ist ferner die Splittung des Hauptspiels in zwei Bereiche: Ihr könnt auf der Seite der Raser gegen die Polizei antreten oder selbst in Highspeed-Wägelchen der Gesetzeshüter einsteigen, um mit elektromagnetischen Impulsen, Straßensperren, Hubschraubern oder Nagelbrettern Jagd auf Temposünder zu machen. Die Herausforderungen sind zu Beginn sehr vielfältig, schade ist nur, dass sich diese etwas zu schnell wiederholen – abgesehen von den Landschaften. Ich finde die Grundidee klasse und begrüße es, dass ihr jederzeit zwischen Polizei und Raser wechseln dürft, um euer Kopfgeld zu erhöhen und dadurch neue Vehikel und Veranstaltungen freizuschalten. Mit aktivierbaren Boni werdet ihr bei „Hot Pursuit“ regelrecht zugeschüttet, aber hey – das regt erst recht zum Weiterspielen an.
Das Fazit
Vielleicht war das Fazit des (unfairen) Vergleichs sowieso absehbar, jedoch empfand ich die Reise zurück zu den „NfS“-Wurzeln sehr interessant. Ich bin heilfroh, dass die technische Entwicklung regelrechte Quantensprünge hingelegt hat, die dann sofort erkennbar sind, wenn ihr „The Need for Speed“ und „Need for Speed Hot Pursuit“ parallel spielt. Der neueste Teil der Serie ist enorm umfangreich, motivierend, rasend schnell und obendrein richtig schnieke. Das Original hat die Richtung für die Spielemarke vorgegeben, auf der auch „Hot Pursuit“ aufbaut. Flucht vor der Polizei war damals wie heute ein wichtiges Element, nur 2010 scheint das längst nicht mehr zu genügen. Jetzt seid ihr selbst Gesetzeshüter, messt euch mit anderen Spielern und bewundert während der Rennen die tollen Kurse, die sehr weitläufig gestaltet wurden und sogar etliche Abkürzungen bieten. Die „Raser und Gendarm“-Idee wurde sinnvoll weiter gesponnen und durch gute Ansätze aufgewertet, zum Beispiel die „Waffen“ der Polizei.
Schaue ich mir „Hot Pursuit“ an, gibt es nüchtern betrachtet wirklich keinen Anreiz mehr, „The Need for Speed“ ernsthaft und längere Zeit genießen zu wollen. Aber der Klassiker verdient Respekt, denn er war die Basis für eine langjährige Serie, die für mich nach einem regelmäßigen Auf und Ab ihren Höhepunkt dank „Hot Pursuit“ erreicht hat. Sehr faszinierend ist zusätzlich, dass die Ansprüche der Spieler innerhalb der letzten 15-16 Jahre rasant zugenommen zu haben scheinen und die Entwickler den Bedürfnissen nachkommen – was sich vor allem bei dem Umfang und dem Drumherum bemerkbar macht. Beispielsweise hat „Need for Speed Hot Pursuit“ einen fetten Soundtrack mit etlichen guten, aber eher unbekannten Bands, Teil 1 dagegen…gar nichts weiter. Aus der kitschig, trashigen Präsentation auf dem 3DO ist eine moderner und ästhetischer Stil mit weitestgehend professionellen Sprechern und filmreifen Zwischensequenzen geworden.
Jetzt bin ich gespannt, an welchem Punkt „Need for Speed“ wohl in 16 Jahren, also 2026, angekommen sein wird. So lange werde ich mich sicher nicht mit „Hot Pursuit“ vergnügen, aber sicher noch einige Wochen meinen Spaß mit dieser Episode haben. So nebenbei erwähnt: Der Teil ist ein klarer Kauftipp für Arcaderennspiel- und „NfS“- Fans.
Schöne Idee für den Artikel!
Danke. Freut mich, dass wenigstens die Idee für den Artikel gut ist. :)
Immer wieder unglaublich, wie schlecht 3D-Spiele altern. Aber flüssig lief’s schon auf dem 3DO, oder?
Naja, wie geschrieben…schnell ist etwas anderes. An und für sich spielt sich NfS schon gut, allerdings bei gefühlten 20fps…also knapp unterhalb der Grenze, die ich als flüssig empfinden würde. Sind vermutlich 23,5fps…mal gucken, ob ich das irgendwie mal messen kann.
@Sven: hab ihn noch geflattrt, bin ich jetzt freigekauft, das zu sagen? :-p
@Manu Hehe..ja, jetzt ist alles guddi, wie man hier in Dresden sagt. :)
…es gibt übrigens etwas, was ich am Alten NFS im Vergleich zum Neuen Hot Pursuit deutlich besser fand: man konnte dort mit manueller Schaltung fahren (was ich bei allen Racegames mache) – beim Hot Pursuit 2010 gibt's bloß Automatikgetriebe!
@Jo: Hm, das ist ein Argument. Aber NfS war doch immer ein Arcade-Racer. Ich mein, bei einer richtigen Simulation kann ich ja eine Gangschaltung nachvollziehen, aber bei Arcade? Vor allem bei den hohen NfS: HP-Geschwindigkeiten kann ich mir gar nicht vorstellen, wie man da noch zusätzlich die Gänge wechseln will?
hm finde auhc das dem Titel eine manuelle Gangschaltung fehlt, bin seit Underground nahezu alle teiel mit eigenschaltung gefahren, hatt mir zeitweise das Bremsen erspart, ergo höhere Endgeschwindigkeit, aber vermutlich werden dann die Rennen und Rundenzeiten zu einfach…
die Automatik ist mir ein Tick zu langsam beim hoch und runterschalten , das kostete mir schon den einen oder andren Sieg in der Kampagne, noch schlimmer sind die unverständlichen Gangsprünge von 7.auf den 4. weil man zeitweise doch etwas zu schnell inne Haarnadelkurve geht und bremsen muss um zu driften ._.
In Ridge Racer 7 und Race Driver GRID lass ich es mir auch nich nehm selber zu schalten, und da geht es streckenweise nich minder hecktisch zu =P
Also ich geb ja ehrlich zu, dass ich seit jeher der Automatik-Fahrer bin. Hab immer so Probleme beim Hoch/Runterschalten im richtigen Moment…ist aber vermutlich nur ne Übungssache? Speziell bei NfS hab ich jedenfalls noch nie Automatik vermisst, eben weil ich es auch so nie nutze…aber ich seh schon…offensichtlich ein berechtigter Kritikpunkt.
also ich habe es grade angezockt und muss sagen, mann wie schade das mann nich die Drehzahlen etwas jagen kann.Das ist doch normalerweise standard egal ob arcarde oder nicht. Zumindest meine Meinung.
Aber Im März kommt ja Endlich TESTDRIVE UNL. 2.
Das wird eh alles über jahre in den Schatten stellen meiner meinung nach. So wie der erste Teil.
ps: Der Beitrag ist echt super, lange her die Bilder gesehen zu haben. gruss
Als ich mir damals The Need for Speed für den PC gekauft habe (39 DM übrigens), war ich total geflasht. Das Spiel war bei seiner Veröffentlichung ein solch großer Schritt nach vorne, gemessen an den Rennspielen, die es zuvor gab, dass die Aussagen auf der Verpackung tatsächlich den Emotionen während des Spielens entsprachen. Das ganze war realistisch. Die Zweikämpfe gegeneinander an zwei PCs übers Druckerkabel (!) aufregender, als alle Spiele, die ich in den nächsten 16 Jahren danach gespielt habe.
Wieso?
Das kann man nur mit der entsprechenden Verortung innerhalb der eigenen Biografie verstehen. Man kam vom C64 über die x86-Prozessoren hin zum "bezahlbaren" Pentium 100 (PC für 3100 DM!). Die Schritte von der einen Plattform zur anderen waren größer, als die Entwicklungen der Spiele seitdem. Es ist nicht ganz richtig sich vorzustellen, dass die Schritte von The Need for Speed bis zum aktuellen Need for Speed Hot Pursuit größer waren, als zwischen C64 und Pentium 100 mit The Need for Speed. Die Entwicklung in den letzten 15 Jahren ist rasend schnell gegangen. Das ist richtig. Aber nicht die Schritte zwischen den Spielen. Ich kann mich nur noch an Morrowind erinnern, wo ich auch dachte, alles aus diesem Genre davor war Kinderkram und jetzt habe ich etwas tatsächlich Neues gesehen. In den letzten 15 Jahren habe ich das sonst nicht mehr gedacht. Nur, dass es immer besser aussieht und die Spielbarkeit zugenommen hat. Bis hin zu einem Grad ein Realismus, der vor 15 Jahren einfach unvorstellbar war. Im Vergleich mit früher ist das heute pure Science-Fiction. Aber ein echter Schritt nach vorne, der sich dermaßen absetzt von dem, was es zuvor gegeben hat? Nein. Da war The Need for Speed damals tatsächlich ein Durchbruch. Wie gesagt: so einen WOW-Effekt hatte ich in meinen letzten 26 Jahren, in denen PC-Spiele spiele, nur, als ich mein erstes Computerspiel (C64) als Kind gesehen habe. The Need for Speed kann man deshalb nur richtig einordnen, wenn man damals schon 10 Jahre mit Computerspielen verbracht hat. Das war ein echter Knaller. So viel Spaß mit einem Spiel hatte ich nur noch 2 Male. In 36 Jahren…
@vaneyk: Das hast Du schön geschrieben, ich kann das schon gut nachvollziehen. Ich muss aber auch zwei Dinge dazu sagen:
1. Ich war so frech und habe absichtlich Teil 1 mit Hot Pursuit verglichen. Das ist fies, schließlich hat NfS1 somit keine Chance mehr, also aus heutiger Sicht. Aber der Vergleich sollte auch die Evolution der Serie verdeutlichen und vor allem, dass Teil 1 schon ein Genre auf gewisse Weise überhaupt erst ins Leben gerufen hat. Und sichtlich hat Dich NfS1 auch enorm beeindruckt – absolut zurecht, keine Frage.
2. Ich habe mich bei dem Vergleich für das allererste NfS entschieden, das für den 3DO 1994 erschien. Die PC-Version kam 2 Jahre später raus, war technisch deutlich besser (höhere Auflösung z.B.) und viel umfangreicher. Auch die PC-Version hat mich damals mächtig geflasht, für das Verständnis von Teil 1 zu Hot Pursuit hielt ich es aber für sinnvoller, auch den Ursprung der Reihe zu nehmen und nicht die technisch ausgereiftere Portierung.
Aber das ist auch nicht so wichtig: Du hast es ja toll beschrieben, wie sehr Dich Teil 1 bewegt hat..
Aber in 36 Jahren nur 2x so viel Spaß? Echt jetzt? Also ich spiele "erst" seit zirka 21 Jahren..und mich haben einige Spiele wirklich tief beeindruckt, überwältigt, bewegt…und das sicher nicht nur aufgrund der Grafik, die zu einem WOW-Effekt geführt hat…
@Sven
Danke erst mal für den Vergleich. Flüssig geschrieben und eine tolle Idee, so alte Spiele wieder einmal aus der Vergessenheit nach oben zu holen. Habe ich gerne gelesen deinen Artikel.
Ich spiele auch erst seit 26 Jahren. Die 36 bezog sich auf mein Alter. Dennoch stimmt es, dass ich in dieser Zeit recht wenige Spiele vor mir hatte, die mich wirklich beeindruckt haben. Wizzard of War (C64)und eben NFS haben am meisten Spaß gemacht.
Überwältigt war ich von Morrowind, das ich 4 Jahre gespielt habe (und erst halb durch bin). Wenn mein WIN98 Rechner wieder geht, werde ich Morrowind auch weiter spielen. Ferner hat mich Halo 1 beeindruckt. Das habe ich auch 4 Jahre gespielt. Vor allem Multiplayer.
Und GTA habe ich noch vergessen. GTA 3 habe ich fast täglich gespielt. Auch über Jahre :-). Vice City war auch herrlich. San Andreas habe ich nicht so gemocht. Als ich den Hauptcharakter mit einem Tool auf das Erscheinungsbild von Tommy Vercetti umgestellt habe, ging es ein bisschen.
Ich würde sehr gerne Halo 3/Wars/Reach spielen, aber auch die Xbox Slim scheint mir eher ein Wegwerfartikel zu sein, statt einer Konsole, mit der man in 8 oder 9 Jahren nochmal einen nostalgischen Abend machen kann. Außerdem sind die Freunde, mit denen ich immer gezockt habe, bürgerlich geworden. Haben keine Lust mehr. Und wenn man 36 ist, möchte man mit ungefähr Gleichaltrigen spielen. Auch wenn ich sie bei Halo nicht sehen kann. Alleine der Gedanke, dass mein Gegenüber 13 ist, läßt bei mir die Spielfreude sinken…
Welche Spielen waren es denn, die dich so sehr beeindruckt haben?
Ich brauche unbedingt wieder Spiele, die mich aus dem Alltag rausholen.
@Vaneyk: Das mit der Xbox und der kurzen Lebenserwartung..ja, da sagst Du was. Da muss man echt Angst haben, dass sie nicht so lange funzen wird wie z.B. die PlayStation 1/2 oder auch die ganz alten Konsolen. Mein NES geht noch immer problemlos…sowohl von PS3 als auch von der Xbox 360 stehen mittlerweile die zweiten Konsolen hier. Und ja..das ärgert mich sehr…
Welche Spiele mich so beeindruckt haben? Also nur mal einige Kandidaten, mal so wild durcheinander:
– Super Mario Bros. (NES)
– Star Wars: Rebel Assault (PC)
– Fable (Xbox)
– Fable 2 (Xbox 360 – Teil 3 liegt hier noch fast ungespielt herum..konnte mich bisher nicht wirklich überzeugen. :( )
– Shenmue (Dreamcast)
Es gab sicher noch ein paar mehr..das sind so meine spontanen Gedanken. Wenn ich in die nahe Vergangenheit zurück blicke, war ich von Heavy Rain (PS3) und Alan Wake (X360) durchaus sehr angetan..wenn auch ohne "wow"-Effekt in dem Sinne. Es kommt halt immer darauf an, welche Erwartungen man an ein Spiel stellt und vor allem was man verlangt. Ein schlichtweg perfektes Spiel? Wenn es danach ginge, würde mich wohl kaum etwas umhauen…aber wenn es um großartige Unterhaltung – egal ob nun intellektuell, im Bereich Geschicklichkeit oder grafisch ist – geht, dann gibt es viele tolle Spiele. Als jemand, der GTA mag, dürfte es ja einiges geben, was für Dich infrage käme. Ich denke, sowas wie Red Dead Redemption oder halt GTA 4 wären sicher perfekt für Dich. Gerade RDR ist schon ein überaus gutes Spiel…
@Sven
Danke für die Antwort!
GTA4 habe ich mir schon das ganze Jahr über aufgespart. Das Spiel nehme ich mir für die Weihnachtsferien vor. Die einzige Zeit, in der ich einmal eine längere, zusammenhängende Weile Zeit habe, um ein neues Spiel anzufangen.
Oblivion habe ich auch noch hier, aber nicht lange gespielt. Für Oblivion habe ich mir extra einen neuen PC zusammen gebaut und war der erste an dem Tag im Geschäft, an dem es erschienen ist. Aber es kommt an Morrowind nicht ran.
Diese Ausfallquoten bei den Konsolen verstehe ich einfach nicht. Ich finde das eine Unverschämtheit seitens der Hersteller. Wann ist es normal geworden, dass man bei einer Investition von 300-400 Euro am Tag des Kaufs davon ausgehen muss, dass das Produkt in der nächsten Zeit seinen Geist aufgibt, und das vollkommen in Ordnung ist. So, als ob es nur so sein kann und nicht anders ginge. Ich stand schon drei, vier Male vor dem Regal mit Geld in der Tasche, habe es aber nicht über mich gebracht, mir eine Xbox 360 zu kaufen. Aber für potennziellen Schrott bezahle ich keine 300 Euro. Dann sollen sie die Dinger auch zu einem Preis verkaufen, bei dem es egal ist, wenn das Gerät kaputt geht.
Woran liegt es eigentlich, dass die Xbox so oft hinüber ist? Soweit man im Netz lesen kann, ist es doch die Überhitzung. Nützt da nicht ein externer Lüfter? Oder wie es der ein oder andere bereits gemacht hat, eine Wasserkühlung oder Umbau in ein anderes Gehäuse mit ausreichend vielen Lüftern? Nur gibt es ja Beispiele von Usern, deren Xbox 35 Grad an der GPU hatten und trotzdem den roten Ring gesehen haben und ihr Gerät wegwerfen konnten.
Ich wollte mir statt einer 360 schon die PS3 kaufen. Allerdings gibt es auf eBay die gleiche Menge an defekten PS3 wie 360, als ich heute nachgesehen habe.
Von der Xbox 360 Slim wird ja gesagt, dass sie nicht mehr überhitzen kann und somit so lange hält, wie man vernünftig mit ihr umgeht.
Siehst du das auch so?
@vaneyk: Also ich kann Dich beruhigen. Sowohl die aktuelle Xbox 360 Slim als auch die PlayStation 3 Slim haben NICHT MEHR mit den Hitzeproblemen zu kämpfen. Neuer Hardware-Architektur und bessere Gehäuse sollten die Kinderkrankheiten der Vergangenheit nicht mehr auftreten lassen. Also wenn Du mit irgendeiner Slim liebäugelst, machste nichts verkehrt. Ob die dann aber 10 Jahre hält? Tja, das weiß ich natürlich auch nicht. :)
@Sven
Ich hoffe, dass die Probleme mit der Slim Version der Xbox 360 gelöst wurden. Vielleicht schlage ich Weihnachten zu.
Allerdings müßte ich dann noch einen Clan mit Gleichgesinnten ungefähr ähnlichen Alters gründen. Damit das online Multiplayerspielen eine vernünftig ablaufende Sachen wird.
Es hat mich manchmal bis an den Rand des Wahnsinns gebracht, wenn ich nach einem neun, zehn Stunden Arbeitstag abends eine schöne Multiplayrunde am Start hatte, man zusammen schon ein oder zwei Stunden spielte, und dann irgendein Depp aus der Unterstufe das ganze Spiel durch Team shooting, betraying oder einfach nur sinnloses Rumgeballere vollkommen zerstört hat, so dass Spielen einfach nicht mehr möglich war und der Abend beendet werden mußte. Diese Typen kannst du ja dutzende Male bitten damit aufzuhören, die machen einfach weiter. Ich meine jetzt nicht die Sachen, die das Multiplayerspielen auch lustig machen und für Abwechselung sorgen, also Blödsinn fabrizieren oder echt dämliche Aktionen starten, über die man lachen muss. Diese von Anfang an destruktiven Typen, die einem das Spiel kaputt machen wollen, die kann ich nicht mehr sehen.
Da habe ich keine Lust mehr drauf.
Ein eigener Clan muß her.
Aber wahrscheinlich gibt es gar nicht mehr genug Gleichgesinnte in unserem Alter…
Ach, das ist ein vorschnelles Urteil, das Du da triffst. Es gibt genügend Leute oberhalb der 20 Jahre, die vernünftig sind und auch "erwachsen" Spielen. Allein in der Spiele-Bloggerszene treiben sich viele ältere Leute rum…und seine es nur wir zwei von Polygamia. :) Man muss halt gucken, mit wem man spielt, welche Leute man in die Freundesliste aufnimmt und so weiter. Man kann ja auch Leute ignorieren und dergleichen. Und dann kommt es natürlich auch drauf an, was man zockt…
Also allgemein würde ich nicht sagen, dass man sich eine Konsole NICHT kauft aufgrund der potentiellen Mitspieler. Dafür gibts auch viel zu viele gute Titel, die man z.B. alleine spielen kann…bzw. auch genügend ältere Semester.
@Sven
Ich glaube, ich habe gar keine andere Wahl, und muss mir eine XBox 360 zulegen.
In diversen Foren habe ich nachgelesen, wo die realistischen Systemanforderungen bezüglich GTA 4 liegen. Mit meinem Intel Duo E6750 @ 2,66 Ghz und Geforce 8800 glaube ich da nicht mehr weit mit zu kommen. Schade. Seit dem Erscheinungstermin von GTA 4 bin ich immer davon ausgegangen, dass mein PC ausreichend gerüstet ist.
Den PC umbauen würde nun genau so viel kosten wie eine neue XBox 360 S.
Obwohl ich es unverschämt von Microsoft finde, 60 Euro im Jahr dafür zu verlangen, dass man online Spielen kann…