So viele Spiele. Gute. Schlechte. Wichtige Blockbuster. Und trotzdem gibt’s nicht immer viel zu sagen. Willkommen beim 8. Pottpoly, in dem euch Lara, Daniel und Dominik etwas über “Sacred 3”, die “Gaunlet”-Neuauflage, “Forza Horizon 2” und “Super Smash Bros. 3DS” erzählen.
Dominik findet Forza Horizon 2 ein bisschen…
Wenn ich daran denke, dass “The Fast and the Furious” schon 13 Jahre alt ist, fühle ich mich alt. “Forza Horizon” ist da zumindest ein kleiner Trost, denn offensichtlich taugt das Gepose mit schnellen Autos immer noch dazu, Asphalt-Proleten nicht nur ins Kino, sondern auch vor die Konsole zu locken. Zwar war ich auch für “The Fast and the Furious” damals schon gefühlt fünf oder sechs Jahre zu alt, um das cool zu finden, aber immerhin bin ich wohl noch nicht so entrückt von der Jugend, dass ich solchen Kram nicht mal mehr wieder erkenne, geschweige denn doof finden kann.
Aber ja “Forza Horizon 2″… Was soll man dazu sagen? Es ist ein “Forza”. Das heißt, es bietet denen, die es wollen, eine anspruchsvolle Fahrphysik. Es ist Next-Gen und mal wieder ein Spiel, das einem demonstriert, warum der Xbox One-Controller das beste Force Feedback auf dem Markt besitzt, wenn die Entwickler es softwareseitig anzusprechen wissen. Ansonsten ist es auch ein bisschen “Need For Speed”, ein bisschen “Fast and the Furious” ohne Undercover Cops, aber dafür einem Haufen super cooler Asphaltjockeys und Motorjunkies. Passt für mich mit “Forza” irgendwie nicht zusammen. Ebenso wenig wie mit Sportwagen querfeldein durch Weinberge zu rasen, was den Realismus der Rennsimulation zusätzlich in Frage stellt. Aber hey, wenn man sich mal wieder im Matsch im Kreis gedreht hat, kann man ja zurückspulen!
http://www.youtube.com/watch?v=YQFiWpp5Y5w
Ihr seht: Irgendwie ist das Spiel ein bisschen doof. Aber spielen tu ich es trotzdem. Fährt sich einfach besser, als die ganze Konkurrenz! Und wenn im Radio dann plötzlich statt dem ganzen ubercoolen Soundtrack klassische Musik läuft, find ich es sogar selber etwas cool. Aber bitte nicht weitersagen!
Daniel versucht sich an Gauntlet
Als kleiner Steppke freute ich mich noch über rudimentäre NES-Grafik – angesichts heutiger Effektfeuerwerke kaum noch vorstellbar. Doch nicht nur Nintendos Klassiker nannte unsere Familie ihr Eigen, sondern auch ein Vier-Spieler-Adapter samt einem halben Dutzend Modulen. Darunter “Gauntlet”, das als einer der Urahnen “Diablos” gilt. Zig Sequels und Neuauflagen später versucht sich Warner Bros. an einem Remake, das genau das ist und bleibt: Ein “Gauntlet”-Remake, das puristischer kaum sein könnte. Ihr hackt und schlachtet euch mit bis zu vier Spielern aus der Top-Down-Perspektive durch unzählige Labyrinthe, sammelt Gold und Schlüssel ein, erwerbt zwischen den Missionen neues Equipment und macht dort weiter, wo ihr zuvor aufgehört habt. Das klingt nicht nur monoton – es ist auch sterbenslangweilig.
Die Storyansätze sind bemüht, aber nicht weiter gedacht, als einen Aufhänger für die Dungeon-Besuche zu liefern. Und die Grafik? Für einen Download-Titel durchaus angemessen – einen Download-Titel von 2006. Wenn überhaupt. Auch die “flotten” Sprüche der Helden sind alles andere als komisch oder unterhaltsam. Wer jemals auf “Diablo 3” schimpfte und meinte, der Titel würde das Genre des Hack’n Slay nicht weiter voranbringen – “Gauntlet” zeigt, wie weit es seit den 1980ern gekommen ist. Und “Diablo” kann bereits zum gleichen Preis wie dieses Machwerk erworben werden. Ist auch die bessere Wahl.
Dominik ist von Super Smash Bros. 3DS überfordert
Wie kann ein Spiel, für das man fast nur zwei Tasten braucht, so kompliziert sein? Bisher hab ich an den “Smash Bros.”-Spielen kein Interesse gehabt, zu N64- und GameCube-Zeiten gab es andere Vierspieler-Titel, mit denen man die Freundschaft auf die Probe stellen konnte – allen voran “Mario Kart”. Schon an der Wii hab ich mal versucht, diese Bildungslücke zu schließen (immerhin verkauft die Reihe weltweit Millionen), musste mir dann aber von den Experten im Bekanntenkreis sagen lassen, dass diese Version die schlechteste sei (komischerweise hat sie sich aber natürlich am besten verkauft). Also gab es wieder keinen, mit dem ich üben konnte – und alleine ist das Spiel ungefähr so spannend wie jedes Multiplayerspiel, das man gegen den Computer zockt. Am 3DS sind nun aber wieder alle dabei: Das beste “Smash Bros.” aller Zeiten? Also geben wir der Reihe noch eine Chance, bevor es doch wieder weniger toll ist als “Melee”.
Auf dem 3DS kommt “Smash Bros.” zumindest mit ein paar unterhaltsamen Minispielen daher, die sich gut dafür eignen, im Bus ein bisschen Dampf abzulassen. Darunter eine “Angry Birds”-Variante, die einen geradezu nötigt, Kombos zu trainieren. Im gefühlt unübersichtlichsten Menü der Konsolengeschichte wird aber schon alleine das Suchen nach dem richtigen Modus zum Abenteuer. Und so ist irgendwie auch das Spiel: Jede der beiden Angriffstasten lässt sich mit einer Richtung kombinieren. Damit hat jeder Kämpfer etwa acht unterschiedliche Attacken, deren Feinheiten ihr erst einmal verinnerlichen müsst. Im Eifer des Gefechts erwischt ihr aber gerne mal die falsche Tastenkombination und verliert gerade auf dem kleinen 3DS schnell mal euren Nintendo-Helden aus dem Blick. Nach zwei Kämpfen habe ich nicht nur einen Krampf in der Hand, sondern fluche wie ein Bierkutscher. Egal, welchen Kämpfer ich mir aussuche, die meiste Zeit passiert nicht das, was ich will, wenn ich es will.
Nur mit Leuten zu spielen, die schon seit dem N64 die Begeisterung für die Serie kultivieren, ist erst recht keine Hilfe. Wie bei jedem Beat’em’Up. Nur dass mir da das Verlieren mehr Spaß macht, weil ich nicht die Hälfte der Zeit auf die falsche Spielfigur schaue. “Smash Bros.” ist definitiv nichts für “Tekken”-verrückte Button-Masher wie mich. Wobei… So langsam hab ich raus, wann Link den Drehschlag macht und wann den Schlag über Kopf. Eine Runde geht noch!
Lara langweilt sich mit Sacred 3
Seit dem ersten Teil der Serie ist “Sacred” tief gefallen. Die dritte Episode ist nur noch ein müder Abklatsch der einst so vielversprechend gestarteten Spielereihe. In ISO-Sicht gehalten, kämpft ihr euch mit Button-Mashing durch die einzelnen Gebiete auf der Weltkarte. Das ist spätestens nach zwei Stunden Spielzeit eintönig, und die Kommentare der Charaktere sind auch bald eher nervig als unterhaltsam. Das bisschen Aufleveln der Fähigkeiten ist nicht der Rede wert und im Kampf ist es recht belanglos, welche Fähigkeit ihr nutzt.
Die Geschichte um Imperator Zane wird in kurzen animierten Bildern erzählt. Epische Stimmung kommt auch da nicht mehr auf. Loot im klassischen Sinn gibt es ebenfalls nicht mehr. Ihr findet Gold, das ihr ins marginale Aufwerten der Fähigkeiten investiert, ab und zu gibt es eine neue Waffe. Die Gebiete sind absolut linear aufgebaut und Quests existieren dementsprechend nicht mehr. Die Aufgaben, die es zu erfüllen gilt, liegen auf dem vorgegebenen Weg und enden mit einem Boss. Ganz am Ende (nach vielleicht zehn Stunden) werden die Bosse sogar noch einmal zweitverwertet.
Einzig positiv aufgefallen ist mir das Online-Ko-op-System. Ruckzuck habt ihr Mitspieler gefunden, die sich vor in Sachen Charakterstufe eingrenzen lassen. Je mehr Mitspieler ihr habt, desto mehr und stärker werden die Gegner. Herausfordernd wird das Spiel aber dennoch nicht. Holt es euch, wenn es mal für nen Zehner zu haben ist. Mehr ist es definitiv nicht wert. Schade.
Ich möchte ein neues Need for Speed Most Wanted (das Original) oder Underground / Carbon, jedenfalls in dem Stil nur mit aktueller Technik ohne diesen ganzen Online Schnick-Schnack. Oder alternativ ein neues echtes Ridge Racer im Stil von Type 4 oder den PSP Teilen 1 und 2. Auch gerne gesehen wäre ein neues Motorstorm.
Mit den neuen Rennspielen werde ich einfach nicht warm und gerade Drive Club scheint ja hervorragend zu beweisen, wie man es nicht machen sollte (Arcade Fahrsystem mit Simulationsregeln und “Charme”).