Gamescom 2024: Die spannendsten Indiegames (Laras Version)

25. August 2024

Auch 2024 ging es wieder auf nach Köln zur Gamescom. Trotz Absagen von Sony und Nintendo, war die Messe zahlenmäßig voller Rekorde. Vor allem im Bereich der Independent Games und kleineren Studios gab es wieder unfassbar viel zu sehen. Alleine die Indie Arnea Booth bot auf rund 1538 Quadratmetern Platz für 170 Entwickler*innen aus 37 Ländern. Dazu kamen noch das internationale House of Indies und zahlreiche Länder- und Regionalstände. Lara stellt euch ihre Hightlights vor.

Goodbye Seoul (Puzzle Plattformer)

Angesichts einer drohenden Asteroidenkollision verändert sich die Stadt Seoul rasant und radikal. Als Protagonistin Rion wagen wir uns ins Unbekannte und folgen schon bald den Spuren einer geheimen Operation zur Evakuierung. Die eingestürzte Stadt ist voller Gefahren, von herabstürzenden Trümmern bis hin zu fiesen Gegner und den Überresten der Rebellion, die Rion mit feindseliger Absicht beäugen. Wir müssen alle diese verschiedenen Hindernisse und Bedrohungen überwinden, um die Hinweise zu finden, die auf den letzten Hoffnungsschimmer der Menschheit hinweisen – das geheime Projekt.

Goodbye Seoul ist ein narrativ getriebenes Rätselabenteuer, gerendert in modernen 2,5D-Pixel-Art-Grafiken, das die Suche nach Hoffnung durch Mut und Zusammenhalt in einer zerfallenden Stadt thematisiert. Dabei muss man nicht immer kämpfen, manchmal ist Verstecken und Schleichen die bessere Lösung. Das Spiel wird von dem Ein-Personen-Studio JINO Games aus Südkorea enwickelt.

30 Birds (Adenture)

Die Bewohner von Lantern City sind ratlos: Ihre Göttin und Beschützerin Simurgh wurde entführt! In 30 Birds von dem belgischen Studio RamRam Games steuert man Zig durch eine mystisch fantastische Welt. Die besondere Mischung aus 2D und 3D gepaart mit dem an Laternenkunst erinnernden Artstyle macht das Game zu etwas ganz Besonderem. Die Story um eine entführte Vogelgottheit ist von persischen Miniaturen inspiriert, hat aber einen modernen Twist! Durch Gespräche und musikalische Minigames öffnen sich nicht nur neue Wege sondern man findet auch neue Freund*innen, die Zig jederzeit über das Handy kontaktieren und um Hilfe bitten kann. Die Musikspiele dienen gleichzeitig als tatsächlich digitale Instrumente, die einmal im Game gesammelt mit dem modularen Soundsystem kombiniert werden können. Damit können eigene Songs komponiert werden!

Die Entwickler*innen haben sich für die Story außerdem von Orhan Pamuks „Mein Name ist Rot“ inspirieren lassen, ein magisch-realistischer Krimi. Der Titel des Spiels – „30 Vögel“ – ist ein Wortspiel mit dem Namen „Simurgh“, der auf Persisch wie „dreißig Vögel“ klingt. Sieht wunderschön aus und hat die perfekte Mischung aus Humor und Rätsel.

Fallen Tear The Ascension (Metroidvania)

In Fallen Tear: The Ascension vom philippinischen Entwickler*innen Studio Winter Crew begeben wir uns auf die Reise mit dem jungen Hira, der nach der Wahrheit über seine Vergangenheit sucht. Dabei treffen wir auf eine Vielzahl von Figuren, um neue Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen. Das ist auch bitter nötig, denn die Umgebungen verändern sich ständig und reagieren auf unsere Entscheidungen. Das Metroidvania kommt im Animelook a la Dragon Ball daher und verspricht uns ein episches Abenteuer in einer riesigen magischen Welt. Wir können unseren Kampfstil jederzeit verändern und etwa mit unterschiedlichen Naturelementen verstärken.

Blueberry (Narrative Plattformer)

Games über mental health sind keine einfache Sache auf einer lauten Messe wie der Gamescom. Trotzdem hat mich Blueberry sofort gepackt. Wir steuern die namesgebende Protagonistin durch mehrere Abschnitte ihres Lebens, von der Kindheit bis ins hohe Alter, und versuchen dabei depressive Schübe zu verhindern bzw. so schwach wie möglich zu halten. Das bedeutet sowohl soetwas vermeintlich simples wie ans Essen zu denken als auch komplexes wie aus schwierigen Situationen herauszukommen, etwa einem Streit mit der Mutter. Das geschieht in Form verschiedener Minigame-Mechaniken und Plattformer Einlagen. Im Verlauf der Geschichte schalten wir verschiedene Erinnerungen frei und können diese später aus einer anderen Lebensperspektive neu erleben.

Das Studio hinter Blueberry, MELLOW Games, wurde ursprünglich in Brisbane, Australien, von Mel Taylor gegründet, die zuvor an der Orwell-Reihe mitgearbeitet hatte. Seit 2022 ist MELLOW Games in Köln zu Hause.

Guardian Maia (Action Adventure)

Das spannende an Guardian Maia ist, dass es sowohl auf der Maori-Kultur basiert als auch eine Science-Fiction-Geschichte erzählt. Das third person Action Adventure versetzt uns in die Rolle von Maia, die ihr Volk vor dem Grauen Tod retten muss, einem durch die Luft übertragenen Gift. In Zusammenarbeit mit Māori-Kulturberatern wurde Guardian Maia entwickelt, um die Geschichte, Tikanga (Bräuche), Schnitzereien und Kostüme der Māori authentisch darzustellen und gleichzeitig eine spannende Geschichte zu erzählen. Die Kämpfe sind fordernd und die Welt voller Gefahren, aber hey immerhin haben wir einen Riesenvogel als Reittier!

Preserve (Nature builder)

Preserve vom slovakischen Studio Bitmap Galaxy ist ein Aufbauspiel, das uns auf eine Reise in ein harmonisches Ökosystem mitnimmt. Ziel ist es, blühende und vielfältige Biome zu fördern und zu erhalten, in denen alle Komponenten in symbiotischer Harmonie koexistieren. Durch strategisches Denken und ein Händchen für Ausgewogenheit erhalten wir die Möglichkeit, eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren anzusiedeln und eine Umgebung zu schaffen, die den jeweiligen Vorlieben und Wünschen entspricht. Neben dem normalen Spielemodus können wir im Kreativmodus ohne Einschränkungen bauen und im Fotomodus unsere Kreationen festhalten und teilen. Ein waschechtes wholesome/cozy Game! Für mich als Fan von Dorfromantik und Terra Nil genau das Richtige.

Hieronymus (Arthouse Horror)

Zum Abschluss meiner Gamescom Highlights gibt’s noch etwas Mindfuck: Hieronymus ist ein storygetriebenes First-Person-Adventure mit Action- und Horrorelementen. Es ist eine surreale Reise in einem historischen Fantasy-Setting, das auf dem visionären Werk von Hieronymus Bosch und seinen Zeitgenossen der Spätgotik des deutschen Mittelalters basiert. Viel mehr kann man zu dem Game (noch) nicht sagen, aber es ist definitiv einen Blick wert!

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