Wie viel Sympathie für ein Unternehmen ist nötig, um Produkte von diesem zu kaufen? Muss man EA mögen, damit man zum nächsten „Need for Speed“ greift? Oder spielen einzig und allein die Qualität und das Grundinteresse eine Rolle? Was soll man von “Call of Duty: Black Ops” halten?In der Regel muss mich natürlich auch ein Spiel erst einmal reizen, bevor ich mit einer Investition meines hart verdienten Geldes liebäugle. Aber im Fall „Call of Duty“ bin ich mir langsam nicht mehr sicher, ob ich gewillt bin, Activision Blizzard zukünftig meinen Mammon in den nimmer satten Rachen werfen zu wollen. Eigenen Aussagen zufolge wurden mit „Modern Warfare 2“ schon Ende 2009, also sechs Wochen nach dem Erscheinen, über eine Milliarde US-Dollar mit dem Shooter von Infinity Ward umgesetzt. Im Guinness Buch der Rekorde wurde „MW2“ als das sich am schnellsten verkaufende Spiel mit dem erfolgreichsten Entertainment-Launch aller Zeiten aufgenommen. Allein am Release-Tag wurden über 400 Millionen Dollar „eingespielt“, wovon sogar die meisten Kinofilme nur träumen können. Ganz klar: Dieser Erfolg ist auch der professionellen Öffentlichkeitsarbeit und dem hervorragenden Marketing zu verdanken, sonst hätte ein Hype um diese „CoD“-Episode gar nicht erst entstehen können. Aber was danach kam, lässt in mir als Spieler das Gefühl aufkommen, als seien Activision Blizzard und Infinity Ward nur habgierige Firmen, die nichts mehr mit dem Herzblut früherer Tage am Hut haben.
Für mich hat der Rechtsstreit zwischen den ehemaligen Mitgliedern von Infinity Ward und dem Publisher massiven Schaden angerichtet. Denn wenn sich beide Firmen um Millionen streiten, hochrangige Mitarbeiter heimlich mit Konkurrenten sprechen und der Geldgeber plötzlich keine verdienten Belohnungen auszahlen möchte, dann fehlt mir dafür das Verständnis. Weniger aus unternehmerischer Sicht, sondern aus der Perspektive eines Gamers. War es nicht früher einmal so, dass Entwickler jede Art von Zeit und Motivation in ihr „Baby“ gesteckt haben, um etwas Tolles zu erschaffen? Stattdessen ist „Call of Duty“ mittlerweile zu einer Cashcow geworden, von der jeder die gute Milch haben möchte. Die Reihe und speziell „Modern Warfare(2)“ sind zu seelenlosen Produkten mutiert, die nur dazu da sind, um Aktionäre und Investoren zufrieden zu stellen. Schau ich auf die Verkaufszahlen, scheint das dem Konsumenten-Mob kaum zu stören, dass er mit „Modern Warfare 2“ ein an sich übles und absichtlich provokatives Stück Software (die Alternative zu Tiefgang) erworben hat, das fast ausschließlich von einem Mehrspieler-Teil profitiert, den schon der Vorgänger in fast identischer Form bot. Wieso der Titel so viele Millionen gekostet hat? Vermutlich waren die Marketing-Kosten so hoch? Ich für meinen Teil merke es sehr schnell, wenn Entwickler nicht mehr zu 100 Prozent bei der Sache sind und lieber tagtäglich ihren Kontostand begutachten wollen. Geht es nur mir so oder empfinden auch andere „Modern Warfare 2“ als inspirationslosen Mumpitz auf unterem Michael Bay – Niveau?
Sicher haben viele Mitarbeiter auch hier ihre Kreativität in das Spiel gesteckt, umso tragischer ist es, dass Activision absichtlich Geld zurückgehalten hat, um die Designer bei Laune(?) zu halten und mit den Arbeiten an „Modern Warfare 3“ beginnen zu können. Das macht für mich die Lust auf ein neues „Call of Duty“ nicht größer. Überall sehe ich geldgierige Haie und kein Freude mehr an der Arbeit. Paranoia? Vielleicht! Wobei dies in anderen Branchen genauso abläuft: Musiker veröffentlichen nur noch routinierte Alben, um Fans zu beglücken und ja keine Experimente eingehen zu müssen. Und es hat schon Gründe, wieso populäre Kinofilme fortgesetzt werden, obwohl nicht einmal mehr die Hauptdarsteller oder Regisseure Bock zu haben scheinen. Wie viele Teile gibts mittlerweile von „Saw“? Geldgeilheit zerstört die Leidenschaft, und im Fall „Call of Duty“ spürt man dies – gerade weil es ein interaktives Erlebnis ist – besonders stark.
Freilich habe ich Verständnis dafür, dass jedes Unternehmen Geld verdienen möchte und muss. Angestellte und Kredite sollen bezahlt und neue Projekte finanziert werden, logo! Trotzdem sehe ich eine große Gefahr darin, Spiele nur noch als Geldmach-Maschinerie zu betrachten. Was, wenn dies die potentiellen Käufer einmal merken? Was, wenn die Fachpresse beginnt zu nörgeln? Nun, dann kann ein Publisher immerhin noch Embargos verhängen, sodass Testberichte erst zum oder kurz nach dem Release eines Spiels erscheinen – damit können Fans erster Stunde abgezockt werden, bevor sie merken, dass sie Scheiße gekauft haben. Ich bin jedenfalls sehr skeptisch, was die Zukunft von „CoD“ bzw. „Modern Warfare“ betrifft. Geht das jährliche Ausschlachten weiter, dann hoffe ich, dass die Spieler darauf reagieren, gerne mit einem Kaufboykott. Wie sonst kann man Activision Blizzard verdeutlichen, dass man nicht alles schlucken muss, was einem an die Angel gehängt wird? Wobei: So lange schon der erste Trailer zum neuen „CoD“ von zig Magazinen analysiert wird (zum Beispiel hier, hier oder hier) sieht es gut aus für den nächsten Hype voller Vorfreude, rosaroter Brille und so.
Irgendwie tun mir die Jungs von Treyarch leid. Sie stehen seit jeher im Schatten von Infinty Ward und produzieren genauso fortlaufend neue „Call of Dutys“. Verdammt auf alle Ewigkeit, ein Franchise zu nutzen, das von anderen fast schon missbraucht wird? Sie produzieren das, was ihnen gesagt wird – sonst hätten doch „Call of Duty 3“ und „World at War“ nicht im 2. Weltkrieg gespielt, oder? Immerhin fand ich damals den Multiplayer von „CoD3“ wirklich toll (viele großartige Momente auf den schön designten Maps erlebt!) und „World at War“ bereitete Spaß – für mich sogar mehr als „Modern Warfare 2“.
Was soll das neueste „Call of Duty: Black Ops“ also werden? Treyarch entführt uns dieses Mal in die Arktis, in den Dschungel von Vietnam, ins Meer, nach Korea. Sogar mit Koop-Elementen! Als Soldat eines neuen Spezialkommandos sollen wir sogar experimentelle Waffen einsetzen können. Ein Mix aus Weltkrieg und Fantasterei? Ein Zusammenspiel alter (klassisches „CoD“) und neuer Elemente („Modern Warfare“)? Klingt ebenfalls nicht nach einem mutigen Schritt in eine neue Richtung. Klar, die Zielgruppe muss bedient werden. Massenmarkttauglichkeit! Und natürlich mit trendigen Features wie Koop-Kram, Multiplayer, DLC. Ob ich mir „Black Ops“ kaufen werde, wenn es am 9. November erscheint? Vermutlich nicht, denn neben den Rechtsstreit-Ereignissen der letzten Monate vergeht mir langsam die Lust auf Kommerz-Mumpitz, in dem nichts mehr steckt, was ich im positiven Sinne aufregend finde. Und wozu soll ich meine Freizeit mit etwas vergeuden, in dem ich nur das sehe, wovon Entwickler denken, dass es den einfach gestrickten Mann von Welt gefällt? Ich brauch jedenfalls keine stumpfe Action im „Moorhuhn“-Stil mehr, schon gar nicht, wenn kein Hauch von Liebe in dem Produkt steckt. Sozusagen ein untotes Spiel. Aber: Vielleicht überrascht mich Treyarch ja doch. Dann revidiere ich gerne meine Meinung über Activision und die Marke „CoD“.
Hi Sven,
etwas ausschweifend, etwas impulsiv, aber ich denke, das musst bei Dir einfach mal heraus ;) . Wenn Du Zeit und Lust hast, schau mal auf unsere Seite vorbei. Wir suchen immer willige Schreiberlinge, die sich austoben wollen.
Gruß und Kuss
Lars aka vagantX
modern-warfare2.de
Auf dem ersten Bild in der Vorschau sieht man übrigens den ehemaligen Infinity Ward-Chef Frank Zampella nach den Vertragsverhandlungen mit Activision.
So true, so true! Ich habe den ganzen Hype um MW2 auch nie verstanden. Ich meine so viele Millionen für ein F*CKING 4 STUNDEN SPIEL? Die können mir doch nicht erzählen, dass das alles in den (eigentlich schon vorhandenen Multiplayer) geflossen ist.
Ja, ich habe es gespielt und war gerade von den Häuserkampf Missionen so unglaublich gelangweilt. Oh, da geht jetzt zufällig das eben noch verschlossene Fenster auf und es kommt ein Gegner zum Vorschein. Oh, jetzt bin ich tot, weil plötzlich hinter mir ein Gegner steht, obwohl ich dort schon mindestens 30 Andere umgeballert habe. Das Spiel zieht seinen Schwierigkeitsgrad einfach nur aus den MASSEN von strohdummen Gegnern. Bei jedem anderen Shooter würde dieses Design zu Tode verurteilt werden, aber bei CoD schreiben alle: BOAH, wie toll.
Natürlich hat es seine Momente, wie z.B. die Snowmobil Szene, die mir wirklich Spaß gemacht hat und die Stealth Abschnitte sind auch noch OK und bei weitem die besten, aber heute hat auch fast JEDER Shooter irgendwo Stealth Elemente drin, die gar nicht schlechter sind. Der Rest trieft einfach nur vor übertriebenen Patriotismus (bei der letzten Szene, das mit dem Messer, hab ich Tränen gelacht, weil ich mir gedacht hab: Das machen die nicht WIRKLICH? Natürlich haben sie)und wieder einmal wird alles so…sauber dargestellt. Natürlich brutal, aber atrotzdem zu sauber.
Ich schaue mir ja auch mal einen Michael Bay Film an (ja, ich war in 2012 im Kino und ja, ich bereue nichts), aber ganz im Ernst, da haben die Bay Filme noch ne geilere Story und ich käme nie auf die Idee einem Bay Film das Prädikat "Besonders Wertvoll (bzw. gut)" zu verleihen, aber bei CoD machen es (fast) alle.
Ich hab den Black Ops Teaser noch nicht mal gesehen, der einzige Gedanke den ich dazu hatte war: So WHAT? Ein neues CoD. In China ist ein Sack Reis umgefallen. Oder war es ein Kasten Fisch? Dann kommt jetzt noch ein CoD Online (Gott, wie ich diesen MMORPG Wahn hasse!), ein CoD Strategiespiel, ein CoD Third-Person-Shooter, bis es auch dem letzten Deppen zum Halse raus hängt.
Ich für meinen Teil freu mich auf Red Dead Redemption und auf ein frisches Szenario, sollen alle CoD hinterherschreien, Activision wirds freuen. Selbst wenn Black Ops der Oberhammer werden sollte (was ich bezweifle), werde ich es nicht kaufen, ich verspüre nicht das geringste Verlangen danach. Vielleicht bringt Medal of Honor mal was ansprechendes in die Richtung raus (was ich ebenfalls zu bezweifeln wage), aber CoD interessiert mich einfach nicht die Bohne.
Ein letzter Abschnitt noch zum MW2 gegen Bad Company Kampf: Hier hat Bad Company in allen Belangen gewonnen. Der Singleplayer ist meiner Ansicht nach wesentlich besser, auch wenn es hier ebenfalls einige Passagen gibt, die dann doch zu sehr an Moorhuhn erinnern, trotzdem finde ich die Spielmechanik und das Design (Eissturm Mission – rette dich von Feuer zu Feuer – toll inszeniert trotz simplem Design) interessanter und auch die Charaktere sind viel…"menschlicher". Nebenbei nimmt sich das Spiel zu keiner Sekunde ernst und verulkt gekonnt typische Actionfilme und auch CoD ("Did you ever drive a snowmobile?" "Snowmobiles are for sissies!").
Klar, hatte BC 2 auch kein besonders hohes "Niveau", aber es war sympathisch und auch wuchtiger (allein schon die Sounds, dagegen ist MW2 ein einziges Popcorn-Geknalle). Der MP interessiert mich weder bei MW2 noch bei BC2 so richtig (bin eher der SP Zocker), aber trotzdem haben mir die BC2 Runden mehr Spaß gemacht, als die MW2 Runden (dazu muss man sage, ich besitze MW2 nicht, sondern habe es aber bei einem Freund gespielt, sowohl den kompletten SP, als auch einige MP Runden, wohingegen ich BC2 mittlerweile mein eigen nenne).
Freut mich aber sehr, dass es dann doch so viele gibt, die dem CoD Hype nicht nachrennen, oder sagen: objektiv gesehen ist es ein sehr gutes Spiel. Schwachsinn, erstens objektiv und zweitens ist es das meiner Ansicht nach nicht.
Hi leutz
einfach boykottieren und son scheiß nicht mehr kaufen, hab echt super gerne cod 4 gezockt war der knaller dann gings los mit world at war
totaler reinfall echt komisches gameplay ganz anders wie bei cod 4
dann modern warfare 2 mit steam und ich war auch noch so blöd es mir zu kaufen omg jedes jahr n neuer cod teil, alles schwachfug ich pers.
such mir demnächst n neues hobby hab echt die schnauze voll von diesen cod hypes. mich kotzen die ganzen leute an die mit dem hype ziehen und activision ihre kohel hin schmeißen ich verstehs nicht
außerdem bin ich jetzt 2 mal auf steam reingefallen jetzt ist schluss
boycott boycott boycott
Sein wir doch mal erlich, für welche zielgruppe werden die spiele die zur zeit rauskommen denn entwickelt. Wenn ich mir die games so ansehe denk ich mir perfect für 12 bis 18 0815 gamer. Seht euch doch an was aus COD oder Battlefield geworden ist, das ist der reinste Kindergarten, obwohl die spiele ja eigentlich erst ab 18 sind. Ich hab mit Wolfenstein und Doom angefangen, die geburtsstunde der First person shooter. Hab also schon ne menge gesehen, wie sich die Games entwickelt haben. Kann dazu nur sagen, die Leute die zb mit dem ersten COD angefangen haben sind Erwachsene Leute, also soll verdamtnochmal COD auch für Erwachsene weiterentwickelt werden und nicht für Kinder. Das was wir heute sehen sind degenerierte produckte von Geldhungrigen Konzernchefs, es wird garnicht mehr berücksichtigt was fans denken und auch nicht berücksichtigt das Die leute die von anfang an dabeigewesen sind sich weiterentwickelt haben. Individualität durch mods fehlanzeige. Da kommt die frage auf warum?
Ich sag euch warum, weil die Spieleindustrie mit der Millitärindustrie eng zusammenarbeitet. Und seit wann? seit dem 9.11
davor war die rede noch davon solche spiele zu verbieten. Das Millitär will natürlich neue Soldaten recrutieren und es soll der geselschaft vermittelt werden das Krieg Normal ist. Das ist der grund warum mit diesen spielen eine so Junge zielgruppe angesprochen wird. Da kann man nur hoffen das die entwickler entlich mal aufwachen und uns Erwachsene Leute auch mal berücksichtigen.
Die Entwickler bringen ein spiel nach dem anderen heraus, denken sich scheiß egal der konsument kauft doch e jeden crap.
Wenn das so weitergeht hoffe ich das die spieleindustrie irgendwann mal zusammen bricht weil niemand mer diesen crap kauft, so wie es in den 70er schon mal gewesen ist. Das würde wieder platz für Kreative entwickler schaffen.