Es gibt nicht mehr viele (aktuelle) Spiele, die ich abgöttisch liebe. Vor ein paar Jahren erwischte es mich dann doch mal wieder: Mit „Pix’n Love Rush“ setzten mir die französischen Entwicklerstudios Arkedo und Pastagames (in Zusammenarbeit) eine minimalistische Retro-Hüpferei vor, die mich zuerst völlig kalt ließ. Einige Monate später probierte ich das Werk noch einmal und war plötzlich gefangen von diesem Stück Software. Meine Güte, diese Musik! Und dieser simple, aber enorm faszinierte Grafikstil, der sich abhängig von euren Leistungen ändert. Ich habe sogar von „Pix’n Love Rush“ geträumt. Ein paar Mal! Obwohl ich gar nicht mal so viel Wert auf Akustik in Spielen lege, diese unfassbar eingängige und an sich eintönige Melodie hat sich fest in mein Hirn gebrannt. Geht es nur mir so?
„Pix’n Love Rush“ erschien 2010 als kleines Indie/Mini-Spielchen für PSN und mobile Geräte, ich spiele es nach wie vor leidenschaftlich gerne – immer in regelmäßigen Abständen und meist irgendwann spät in der Nacht im abgedunkelten Raum. Mit Kopfhörern auf hoher Lautstärke. “01 RETRO!” und „03 PIXEL!“, die Arkedo zuvor entwickelte, strahlten auf mich eine ähnliche Faszination (speziell “03 PIXEL”) aus, diese hielt leider nicht im Ansatz so lange an. Gleiches dürfte wohl für „Hell Yeah! ! Der Zorn des toten Karnickels“ gelten, das jetzt via XBLA, PC (Steam) und PSN erhältlich ist.
Die neueste Kreation von Arkedo, die gemeinsam mit SEGA entstand, ist im Vergleich zu “Pix’n Love Rush” und der „Arkedo Series“ deutlich konventioneller, da das Jump’n’Gun nicht mehr auf absichtlich simple Pixelgrafik setzt. Stattdessen präsentieren mir die Macher eine kunterbunte Hölle, eine völlig durchgeknallte Geschichte und einen grenzdebilen Protagonisten. Das Kaninchen wandert durch die Unterwelt, um intime Fotos von ihm wieder zu finden. Ash, so der Name des Helden, sucht diese und hat sich die Aufgabe gestellt, 100 Monster zu erledigen. Eines von diesen dürfte für die Veröffentlichung der Bilder im Höllennet verantwortlich sein. Oder so. Jedenfalls ist die Handlung absolut bescheuert, aber für meinen Geschmack auch urkomisch. Ich mag Ash und diese absurde Spielwelt. Und ich mag das Abmetzeln besagter Monster. Mit seinem Bohrer und allerlei anderen Werkzeugen zerlegt er diese auf spektakuläre Art und Weise sowie mittels kleiner Mikro-Spiele im Stil von „Wario Ware“ und Co.
Dennoch: „Hell Yeah!“ ist ein typisches Plattform-Abenteuer in einem erstaunlich blutrünstigen Gewand und dummerweise auch technischen Defiziten. Die absurde Comic-Gewalt ist amüsant und regt dazu an, sich weiter durch die Schauplätze zu kämpfen. Trotz der sich schnell einstellenden Monotonie. Gegenüber einem „Pix’n Love Rush“ macht mich diese allerdings nicht süchtig. Vermutlich, weil sich dieses Spiel nicht auf das Wesentliche beziehungsweise ein einziges Spielelement konzentriert, sondern mich metzeln, rennen, springen und ballern lässt. Aber: „Hell Yeah!“ zeigt mir einmal mehr, dass ich keine großen Blockbuster brauche, um mich ein paar Stunden gut unterhalten zu fühlen. Letztlich kann sich das neue Spiel von Arkedo eh von der Masse abheben: Wo große Titel viel Wert auf Massenkompatibilität und gemäßigten Humor legen, gehen die Entwickler hier keine Kompromisse ein.
Das Fünkchen Genialität fehlt mir bei „Hell Yeah!“ zwar, gerade weil ich „Pix’n Love Rush“ (und “03 Pixel”) so sehr verehre. Aber was soll’s. Ich spüre die Leidenschaft der Entwickler, und das genügt mir kurzfristig. Daher hoffe ich sehr, dass die Zusammenarbeit mit SEGA Früchte trägt und Arkedo noch lange skurrile Spiele erschafft.
Ein kleiner Tipp am Rande: In der letzten Pixelmacher-Sendung gab es einen schönen Bericht von dem Studio. Sympathische Kerle. Übrigens ein interessanter Punkt: Wenn ich die Personen hinter einem Entwickler nett finde, erhalten die Spiele dann automatisch Bonuspunkte? Wann kommt eigentlich ein neues Abenteuer von Pix the Cat?
Ich habe Hell Yeah nach ca. 4, 5 Stunden abgebrochen, weil ich keinen Spaß mehr damit hatte und nur noch gefrustet wurde. Zusätzlich zu den ungenauen Sprüngen, der zu nahen Kamera und dem unfassbar nervigen Umstand, dass man jedes Mal 5 Meter zurück gehauen wird, wenn man getroffen wird (und dadurch dann meist direkt im nächsten Gegner landet) kam dann noch, dass ich nicht mehr recht wusste, wo ich jetzt eigentlich lang muss. Und da mir das Erkunden der Level aufgrund all dieser Punkte keinen Spaß gemacht hab, hab ich dann irgendwann den Controller in die Ecke geworfen.
Finde ich sehr, sehr schade. Wir haben davon ein Gameplay-Video gemacht, wo man auch sieht, wie ich von den ersten 15 Minuten völlig begeistert bin. Leider kommt danach dann absolut nichts neues mehr :/
Da stimme ich dir zu. Ich bin jetzt gar nicht mal auf die technischen Unzulänglichkeiten eingegangen (gerade die PS3-Version…seufz), aber letztlich war das auch nicht mal meine Kernaussage. Ich merke bei dem Spiel durchaus die Leidenschaft der Entwickler, aber es stellt sich schnell eine Monotonie ein, eben weil es an Abwechslung mangelt. Da merkt man schon, was die Entwickler vorher gemacht hat – einfacher gestrickte Spiele. Und genau diese liebe ich sehr. Hell Yeah! ist IMO nett und die von dir genannten Schwächen fand ich jetzt gar nicht so gravierend (du kannst ja auch aus dem Geschehen herauszoomen und während des Zurückwerfens den Bohrer aktivieren), aber es ist halt eintönig und manchmal auch frustrierend. Darum find ich die anderen Spiele von Arkedo auch besser. :)
Du siehst es doch auch so, dass Hell Yeah! aber für eine gewisse Zeit spaßig ist, oder nicht? Lange motiviert mich das Spiel aber auf keinen Fall…Pix’n Love Rush werde ich dagegen wohl noch in den nächsten Jahren hin und wieder spielen. :)
Jo, wir sind da grundsätzlich einer Meinung. Ich will dieses Spiel mögen, deshalb habe ichs doch immer weiter gespielt…die Spielmechaniken erlauben mir aber nicht, Spaß damit zu haben. Bin nichtsdestotrotz sehr gespannt darauf,w as als nächstes von Arkedo kommt und werd enun auch mal die 01-03-Serie ausprobieren.