Power Rangers: Go Go Reboot Power!

23. März 2017

Wir schreiben das Jahr 1993. Fünf Teenager aus dem kleinen Städtchen Angel Grove werden auserwählt, die Hexe Rita Repulsa zu bekämpfen. Repulsa war 10.000 Jahre auf dem Mond eingesperrt und wurde von zwei Astronauten aus Versehen befreit. Nun will sie die Erde zerstören. Mit Hilfer ihrer Power-Münzen können sich die Teenager nicht nur in Power Rangers verwandeln, sie können auch riesige mechanische Dinosaurier-Roboter zu Hilfe rufen. Gemeinsam stellen sie sich Rita Repulsa und ihren Monstern in den Weg.

Wir schreiben das Jahr 2017. Fünf Teenager aus dem kleinen Städtchen Angel Grove werden auserwählt, die Hexe Rita Repulsa zu bekämpfen. Repulsa war vor Äonen im Kampf um die Erde mit den Power Rangers beinahe siegreich. In einer verzweifelten Aktion opferte der rote Ranger sich und sein Team und verbannte die Hexe auf den Meeresgrund. Doch Repulsa wird von ahnungslosen Fischern geborgen und will nun ihr Werk vollenden. Dazu benötigt sie einen speziellen Kristall, der irgendwo unter der Stadt verborgen liegt.

Die fünf Teenager stehen zusammen auf einem großen Stein.

Die neuen fünf: Billy, Kimberly, Zack, Jason und Trini müssen sich erst zusammenraufen bevor sie zu echten Power Rangern werden können.

Die Teenager Jason, Kimberly, Zack, Billy und Trini müssen binnen weniger Tage zu einem Team werden, um für den Kampf zu trainieren, ihre Kräfte zu kontrollieren und um sich schlussendlich in die Power Rangers verwandeln zu können. Doch die fünf sind sich fremd und haben ihre ganz eigenen Probleme. Der High School Football Star Jason hat seine Karriere verspielt wegen eines albernen Streiches. Kimberly hat eine ihrer Mitschülerinnen im Internet gemobbt und wird deswegen nun verachtet. Zack hat eine schwerkranke Mutter, Trini kommt mit ihrer heteronormativen Familie nicht klar und Billy leidet unter einer psychischen Störung. Doch durch diesen Außenseiterstatus finden sie zusammen, lernen sich zu vertrauen und aufeinander aufzupassen.

Damals albern, heute cool?

Machen wir uns nichts vor: Die Power Rangers Serie aus den 90ern war damals schon ziemlicher Trash. Eindimensionale, stereotype Figuren, flache Dialoge und kaum Budget verhinderten, dass man irgendetwas daran ernst nehmen konnte. Das einzig coole – die Kampfszenen – war bei näherer Betrachtung auch nur lustiges Rumgehampel.

Kimberley geht die Treppe herunter.

Kimberly ist nicht der einzige ambivalente Charakter im Team. Alle haben mit ihrer persönlichen Situation zu kämpfen. Bei ihr ist es jedoch etwas anders | Bild: Studiocanal

Das alles macht der neue Film besser. In erster Linie machen Plot und Action einfach Spaß. Er nimmt sich aber auch viel Zeit für die fünf und ihre Hintergrundgeschichten. Zwar werden die einzelnen privaten Schicksale nicht gleichwertig ausführlich beleuchtet, dennoch bekommen wir einen guten Einblick in die Charaktere und deren Alltagsleben. Das macht die Teenager nicht nur sympathisch, sondern auch glaubhaft und sie sind bei weitem nicht mehr so eindimensional und zum Augenrollen. Dabei hat sich Regisseur Dean Isrealite auch einiges von seinem Kollegen Josh Trank aus “Chornicle” abgeschaut.

Positiv fallen auch die vielen kleinen Veränderungen auf. Billy, der blaue Ranger und Nerd-Bastler, ist nun ein schwarzer Junge. RJ Cyler spielt ihn warmherzig und witzig, so adorkable, dass man ihn einfach mögen muss. Zack, der schwarze Ranger, ist ein Draufgänger, tut sich aber sehr schwer, mit dem nahenden Tod seiner Mutter klar zu kommen. Kimberly alias der pinke Ranger ist nun endlich nicht mehr bloße Damsel in Distress. Ihre Hintergrundgeschichte ist auch mit die interessanteste. Hier wird eine der Guten eingeführt, die mit Fatshaming und Cyberbullying andere verletzt hat. Der Film schafft es glaubwürdig darzustellen, dass Kimberly ihre Tat bereut – ohne ihr Verhalten zu entschuldigen.

Trini im gelben Shirt

Trini ist immer das “New Girl” und lässt deswegen niemanden an sich heran. Leider erfahren wir nur wenig über sie. | Bild: Studiocanal

Tatsächlich etwas mehr hätte ich mir zu Trini, dem gelben Ranger, gewünscht. Ihre Eltern ziehen oft um, deswegen ist sie immer die Neue in der Stadt und hat nie Zeit Freunde zu finden. Darüber hinaus deutet der Film auch an, dass sie lesbisch ist und ihre Eltern damit überhaupt nicht einverstanden sind. Bis auf zwei kurze Szenen erfahren wir aber so gut wie nichts über sie. Außerdem wäre es schön gewesen, einen Film zu sehen, in dem ein junges lesbisches Mädchen nicht als Problem dargestellt wird. Eine positivere, optimistischere Darstellung der Thematik wäre allemal an der Zeit.

Rita Repulsa steht mit erhobenen Händen und gespreitzten Fingern vor einer Art Kristallwand.

Rita Repulsa will den Zeo Kristall. Das müssen die Power Rangers unbedingt verhindern. | Bild: Studiocanal

Durch das Budget von über 100 Millionen Dollar machen die Spezialeffekte ordentlich was her. Klar, die Dino-Roboter, wirken immer noch etwas albern. Und an das Design von Kaiju Konkurrenten wie Pacific Rim oder Gozilla kommt Power Rangers nicht heran. Aber es wirkt stimmig im Film, genauso wie die Action- und Kampfszenen vorher.

Power Rangers ist eine gelungene Adaption eines 90er Jahre Stoffes für das 21. Jahrhundert. Es behält die Essenz des Originals, bietet aber mehr als reinen Fan-Service. Und für Power Rangers-Neulinge macht der Film einfach Spaß und erzählt eine schöne Geschichte von Zusammenhalt und Teamgeist.

PS: Das Ende der animierten Credits sollte man noch abwarten bevor man mit Hiya! aus dem Kino springt.

Power Rangers läuft ab dem 23. März im Kino.

 

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